Luise-Filme seit 1913

        Königin Luise in Film und Fernsehen

        In der Kaiserzeit erschien Königin Luise zum ersten Mal als Filmheldin auf der Leinwand. Von da an begegnete ihr das deutsche Kino- und Fernsehpublikum in jedem Jahrzehnt und in jedem politischen Umfeld erneut.
        Wessen zeitgenössische Parolen, Wünsche und Nöte ihr von den Drehbuchautoren jeweils in den Mund gelegt wurden und wie sehr sich dies von der historischen Realität unterschied - dem ging die Ausstellung und eine Filmreihe im Filmmuseum Potsdam nach.


        Hansi Arnstädt in "Der Film von der Königin Luise" 1913; F: FMP
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        Der Film von der Königin Luise
        Historisch-vaterländisches Gemälde in 3 Abteilungen
        1. Abteilung
        2. Abteilung: Aus Preußens schwerer Zeit
        3. Abteilung: Die Königin der Schmerzen
        D 1913
        Regie: Franz Porten
        Luise: Hansi Arnstädt
        Buch: Franz Porten
        Kamera: Werner Brandes
        Produktionsfirma: Deutsche Mustoskop- und Biograph GmbH Berlin
        Von 1788 bis zu Luises Tod folgt der Film im Wesentlichen dem populären Bilderbuch von Carl Roechling, Richard Knötel und Woldemar Friedrich "Die Königin Luise in fünfzig Bildern für Jung und Alt" (1896) und bietet tableaux vivants bekannter Anekdoten aus ihrem Leben. Im ersten Teil steht Privates und Erbauliches im Vordergrund. Zweiter und dritter Teil bieten vorrangig aufwendig inszenierte Kriegsgefechte, erzählen von preußischen Siegen oder zumindest von zähen Kämpfen gegen den Erbfeind Frankreich. Die letzte Einstellung zeigt das Luise-Denkmal im Berliner Tiergarten. Und wie ein wilhelminisches Denkmal wirkt sie im Film, reizt dazu, ihr Kränze zu Füßen zu legen, wenn sie um Preußen bangt, Stammbuchblümchen, wenn sie die Neckische oder die Mütterliche markiert.

        Königin Luise (1., 2. und 3. Teil)
        Historisch-vaterländisches Gemälde in 3 Abteilungen
        D 1922
        Regie: Franz Porten
        neue Zensur-Fassung des Films von 1913

        Deutsche Helden in schwerer Zeit
        Ein Film von Deutschlands Niedergang und Auferstehung in 10 Akten
        D 1924
        Regie: Curt Blachnitzki (Neuaufnahmen), Franz Porten (Der Film von der Königin Luise, Theodor Körner), Gerhard Dammann (Theodor Körner)
        Luise: Hansi Arnstädt
        Produktionsfirma: Filmhaus Wilhelm Feindt
        Film ist nicht erhalten.
        "Es gab eine Zeit, da (...) hielten die Monarchen zum Volke und das Volk zu den Monarchen." Was folgt, ist Neuverwertung alter Filme anno 1924: In die aktuelle Rahmenhandlung um einen Offizier a.D. und seinen demokratisch gesinnten Schwiegersohn sind Szenen aus Franz Portens Luise- und Theodor-Körner-Film eingefügt. Ein ideologischer Spagat wird versucht: "...das Wichtigste war, dass ein Volk einig war --- und dass die Meinung der ganzen Welt sich für uns entschieden hatte! Und wenn wir das je wieder erreichen - Dann brauchen wir keinen Krieg!" Reaktionäre Stimmungsmache? Modischer Pazifismus? Oder vielleicht doch nur Film-Recycling? Der Streifen ist nicht erhalten.

        Königin Luise von Preußen
        Das Martyrium einer gekrönten Frau
        D 1925
        Regie: Robert Reinert
        nicht realisiertes Film-Projekt

        Die elf Schillschen Offiziere
        D 1926
        Regie: Rudolf Meinert
        Luise: Grete Reinwald
        Buch: Max Jungk, Friedrich Julius Urgiß
        Bauten: Gustav A. Knauer
        Kamera: Ludwig Lippert
        Musik: Guiseppe Becce
        Produktionsfirma: Internationale Film-AG
        Film ist nicht erhalten.
        Tagespolitik im historischen Kostüm - Parallelen zwischen 1809 und 1926 werden dreist hervorgekehrt: der "schmähliche Frieden von Tilsit" und der "Schandfrieden" von Versailles, das heldenhafte Schillsche Freikorps und seine Pendants, die nach 1918 den "Dolchstoß" nicht verwinden wollten, "das deutsche Volk unter dem Joche der Fremdherrschaft" und die krisengeschüttelte Weimarer Republik. Die Rolle Luises kann im patriotischen Abenteuerroman um Ferdinand von Schill kaum mehr als der Kurzauftritt einer höheren Instanz gewesen sein, von der der Held die vaterländischen Weihen erhält. Der Film gilt als verschollen.

        Prinz Louis Ferdinand
        Der Held von 1806
        D 1927
        Regie: Hans Behrendt
        Luise: Christa Tordy
        Buch: Hans Behrendt, Otz Tollen, Hermann Kosterlitz
        Kamera: Carl Drews
        Bauten: Ernst Schütte, Erich Zander
        Musik: Willy Schmidt-Gentner
        Produktionsfirma: Phoebus-Film AG
        Film ist nur in Fragmenten erhalten.
        Eine einzige Rolle des Films ist überliefert. Sie zeigt Louis Ferdinand, der sich bei Luise dafür bedankt, dass sie bei Friedrich Wilhelm seine Zurückversetzung nach Berlin erwirkt hat. Er kommt einer Höflichkeitspflicht nach, sie nimmt seine Ehrerbietung entgegen. Die getauschten Blicke erzählen von etwas Anderem. Das ist ungleich erotischer, als würde das beiden nachgeflüsterte Gerücht einer Liebesaffäre bestätigt. Die historischen Gestalten sind Menschen aus Fleisch und Blut, keine Denkmäler. Preußische Geschichte wird nicht kritisch betrachtet, aber aufregend und lebendig. Es ist das Verdienst des Regisseurs Hans Behrendt. Er interessierte sich für Menschen, nicht für Heldengesänge.

        Königin Luise
        Das Lebensbild einer deutschen Frau
        D 1927
        Regie: Franz Porten
        neue Zensur-Fassung des Films von 1913
        Film ist nicht erhalten.

        Luise, das Schicksal einer königlichen Frau
        D 1926/27
        Regie: Carl Froelich
        Königin Luise: Henny Porten
        nicht realisiertes Film-Projekt

        Königin Luise, 1. Teil: Die Jugend der Königin Luise
        Kronprinzessin Luise
        D 1927
        Regie: Karl Grune
        Luise: Mady Christians
        Buch: Ludwig Berger - nach seinem Theaterstück
        Kamera: Arpad Virag
        Bauten: Hans Jacoby
        Musik: Walter Ulfig
        Produktionsfirma: Terra-Film AG
        Im ersten Teil werden alle bekannten Histörchen um "Jungfer Husch", die Kronprinzessin, geboten, perfekt eingearbeitet in die Struktur eines Dreiakters. Gegenspieler der jungen Luise sind die vorgestrigen Vertreter des Hohenzollernhofes, welche der Film mit ungehemmter Respektlosigkeit zeichnet.

        Königin Luise. 2. Teil
        D 1928
        Regie: Karl Grune
        Luise: Mady Christians
        Buch: Ludwig Berger, Max Glass - nach dem Theaterstück von Ludwig Berger
        restlicher Stab wie Teil 1
        Film ist nur in Fragmenten erhalten.
        Der zweite Teil beginnt 1797. Der komödienhafte Tonfall weicht einem Stationendrama. Luise, nunmehr Königin, reift, denkt, handelt, auch wenn die Umstände tätiger sind, als sie selbst. Wahrscheinlichkeit ersetzt auch hier die historische Wahrheit, aber Luise gerät dabei nie aus dem Blickfeld. Die Qualität des Films ist mehr auf das Drehbuch Ludwig Bergers zurück zu führen, als auf die Regie. Mady Christians in der Titelrolle gelingt es, die Entwicklung eines Charakters sichtbar zu machen.

        Königin Luise
        D 1930
        Regie: Karl Grune
        Schmalfilmfassung, Zusammenschnitt von Teil 1 und 2 des Grune-Films


        Henny Porten in "Luise, Königin von Preußen "1931; F: FMP
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        Luise, Königin von Preußen
        D 1931
        Regie: Carl Froelich
        Luise: Henny Porten
        Buch: Fred Hildenbrandt, Friedrich Raff, Julius Urgiß - nach dem Roman von Walter von Molo
        Kamera: Friedl Behn-Grund
        Bauten: Franz Schroedter
        Kostüme: Ali Hubert
        Musik: Hansom Milde-Meißner
        Produktionsfirma: Henny Porten-Film GmbH
        Der Film entscheidet sich gegen die Chance, sein Publikum mit Anekdoten um die junge Luise zu unterhalten. Die Handlung setzt 1805 ein, als es schlimm steht um Preußen und seine Königin. Der Film will relevant und ernsthaft sein. Er will das Hohelied der Mutter singen, die gleichzeitig Diplomatin, Reformerin und Prophetin ist. Er will Luise als duldendes Opfer und aktiv Handelnde zeigen. Er plädiert laut gegen den Krieg, kommt aber nicht umhin, Frankreich den Kampf anzusagen. Gebietsverluste und Limitierung der Heeresmacht werden beklagt. Tilsit wird erneut zum Synonym für Versailles. Schlusswort ist die These, ein Sieg der Deutschen bedeute für die besiegte Nation ebenso Schmach und Schande. Eine Luise, die derartiges ausspricht, war 1932 unakzeptabel. Der Film sollte das opus summum seiner Produzentin und Hauptdarstellerin Henny Porten werden. Sein Misserfolg war ihr finanzieller Ruin.

        Luise, Königin von Preußen
        D 1932
        Regie: Carl Froelich
        Luise: Henny Porten
        um ca. 600 m (22 Minuten) gekürzte Fassung des Froelich-Films
        Film ist nicht erhalten.

        Die elf Schillschen Offiziere
        D 1932
        Regie: Rudolf Meinert
        Luise: Erna Morena
        Buch: Rudolf Meinert
        Kamera: Eduard Hoesch, Hugo von Kaweczynski
        Bauten: Heinrich Richter
        Musik: Karl M. May
        Produktionsfirma: Märkische Film GmbH
        Film ist nicht erhalten.
        Sechs Jahre nach dem ersten Schill-Film widmet sich derselbe Regisseur, Rudolf Meinert, ein weiteres Mal dem preußischen Helden. Nationalistische Ausfälle haben Hochkonjunktur: "Wieder ist das Vaterland in Not (...), wieder gibt es Männer mit heißem Herzen, die des Paktierens müde sind, die dreinschlagen möchten..." Nach neuen Positionen klingt das nicht, eher danach, als würde "rechte" Morgenluft gewittert und für die nun tönende Leinwand beschworen. Es läßt sich nicht überprüfen, der Film ist nicht erhalten. In zeitgenössischen Inhaltsangaben kommt Königin Luise nicht mehr vor. Die Presse lobt ihre Verkörperung durch Erna Morena, die ohne "billigen Heroismus" spiele.


        Irene von Meyendorff in "Kolberg" 1945; F: FMP
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        Kolberg
        D 1945
        Regie: Veit Harlan
        Luise: Irene von Meyendorff
        Buch: Alfred Braun, Veit Harlan
        Kamera: Bruno Mondi
        Bauten: Karl Machus, Erich Zander
        Musik: Norbert Schultze
        Produktionsfirma: Ufa-Filmkunst GmbH
        Die schönste und wundersamste aller Leinwand-Luisen erscheint für eine einzige Szene mitten im nationalsozialistischen Getöse historischer Un- und Halbwahrheiten, im farbenfrohen, komparsenreichen, laut gebrüllten, filmischen Aufruf zum letzten Aufgebot. Regisseur Veit Harlan beteuert später in seinen Memoiren, die Begegnung der Königin mit einem einfachen Bauernmädchen, wie in Paul Heyses Schauspiel "Colberg" beschrieben, sei eine der wenigen Szenen, für die er die "künstlerische Verantwortung" übernehmen wolle. Luise ist hier zum Bildstock erstarrt, an dem die Preußen 1809, ebenso wie das deutsche Premierenpublikum des Films am 30. Januar 1945, um ein Wunder bitten konnten.


        Ruth Leuwerik in "Königin Luise" (1957); F: Stiftung Deutsche Kinemathek
        Ruth Leuwerik in "Königin Luise" (1957); F: Stiftung Deutsche KinemathekHier klicken …

        Königin Luise
        Liebe und Leid einer Königin
        BRD 1957
        Regie: Wolfgang Liebeneiner
        Luise: Ruth Leuwerik
        Buch: Georg Hurdalek
        Kamera: Werner Krien
        Bauten: Gottfried Will, Rolf Zehetbauer
        Kostüme: Herbert Ploberger, Brigitte Scholz
        Musik: Franz Grothe
        Produktionsfirma: KG Divina-Film GmbH & Co

        Was mit den Habsburgern und ihrer Sissi im Kino der 1950er möglich war, funktioniert mit den Hohenzollern und Luise nicht. Freiwillige Selbstkontrolle und Presse bäumen sich angesichts des Filmes auf: Er sei "geeignet, monarchistische und nationalistische Gedanken bei der Jugend zu wecken, (... die Geschichte werde) zum Anlass einer verlogenen ‚Weisheit‘ genommen: Fange nach der Niederlage klein an (...) und alles wird wieder gut!" Entsprechend der Empörung über das Thema, hat die Presse für die Titelfigur oft nur höhnische Kommentare übrig: "Da hätten wir also wieder Frau Leuwerik, wie sie leibt und trappt." Aus heutiger Sicht ist "Königin Luise" vielmehr ein Film über das Jahr 1957 als über preußische Geschichte von 1802 bis 1810. Es ist ein Film über den Zeitgeist in der jungen Bundesrepublik und kaum verheilte, nationale Wunden - vielleicht der interessanteste in der Luise-Filmografie.

        Der 30. Januar 1945. Eine zeitgeschichtliche Dokumentation (Der Fall Kolberg)
        BRD 1965, Dokumentarfilm
        Regie: Lothar Kompatzki (Reedition), Veit Harlan
        Luise: Irene von Meyendorff
        Buch: Erwin Leiser, Raimond Ruehl
        Produktionsfirma: Atlas Filmverleih GmbH
        mit Kommentaren und Wochenschau-Ausschnnitten versehene Reedition des Harlan-Films

        Die Geschichte des Rittmeisters Schach von Wuthenow
        BRD 1966, TV
        Regie: Hans-Dieter Schwarze
        Luise: Gertrud Kückelmann
        Buch: Dieter Meichsner - nach der Novelle von Theodor Fontane
        Kamera: Werner Kurz, Gernot Roll, Hans Peter Göpel
        Bauten: Siegfried Stepanek, Herbert Strabel
        Kostüme: Margit Bárdy
        Musik: Erich Ferstl
        Produktionsfirma: Bavaria Atelier GmbH für Südfunk Stuttgart
        Als Bote aus den Sixties erscheint Luise in dieser Fernsehversion von Theodor Fontanes "Schach von Wuthenow" mit ondulierter Turmfrisur und schickem Strickkleid. Gleich einem Modefoto aus der "Brigitte" steht sie im Ovalen Saal des Charlottenburger Schlosses und blickt in den Park. Dann löst sie überlegen, mit wissender Ironie in der Stimme, die erotische Verwirrung des Titelhelden und stellt sich wieder in Pose. Es ist eine fiktive Geschichte und die schöne Gertrud Kückelmann spielt keine historisch korrekte Luise. Die Szene ist der augenzwinkernde Hinweis des Regisseurs, das Heutige im Fontane-Stoff zu entdecken. Die Verfilmung der Erzählung durch das DDR-Fernsehen verzichtet auf einen Auftritt Luises.


        Regina Beyer in "Scharnhorst" 1978; F: Bundesarchiv/Filmarchiv/>
        Regina Beyer in "Scharnhorst" 1978; F: Bundesarchiv/FilmarchivHier klicken …

        Scharnhorst
        DDR 1978, TV
        Regie: Wolf-Dieter Panse
        Luise: Regina Beyer
        Buch: Hans Pfeiffer
        Kamera: Gerhard Gitschier, Bernd Müller, Eckehard Rodner, Wolfgang Voigt
        Kostüme: Doris Haußmann
        Musik: Henry Krtschil
        Produktionsfirma: DDR- Fernsehen
        Vier Szenen werden Luise im Fünfteiler des DDR-Fernsehens gegönnt. Sie ist indigniert und wütend gegenüber Hardenberg, kühl und gefaßt beim Treffen mit Napoleon 1807, mitleidig und überlegen mit Friedrich Wilhelm im Schlafzimmer und ganz Diplomatin im Gespräch mit Kalckreuth. Was bleibt, ist das Bild einer genervten, modernen Frau, die sich der Tatsache bewusst ist, dass es ausschließlich Männer sind, die um sie herum Geschichte machen. Wie Regina Beyer das spielt, legt nahe, dass sie dazu nicht nur bereit, sondern auch fähig wäre. Aber es ist Scharnhorst, der interessieren soll, als progressiver Geist und möglicher Urvater der Nationalen Volksarmee. Die DDR beginnt, in der preußischen Geschichte nach ihrer Legitimation zu suchen.

        Glanz und Stille. Königin Luise und ihre Schlösser
        D 1997, TV-Dokumentation
        Regie: Katja Aschke
        Kamera: Hendrik Stegner, Artur Stoll
        Produktionsfirma: SR

        Geliebte Luise
        Bilder einer Königin
        D 2000, TV-Dokumentarfilm
        Regie: Sebastian Schubert
        Kamera: Christoph Lerch
        Produktionsfirma: ORB / Arte

        Napoléon
        F, BRD, I, CDN, USA, GB, H, E, CS 2002, TV
        Regie: Yves Simoneau
        Luise: Komparsin
        Buch: Didier Decoin - nach dem Roman von Max Gallo
        Kamera: Guy Dufaux
        Bauten: Lionel Acat, Mónika Esztán, Rémy Jouvin-Bessière, Pierre Michon
        Kostüme: Pierre-Jean Larroque
        Musik: Michel Cusson, Richard Grégoire
        Produktionsfirma: A & E Television Networks, ASP Productions, GMT Productions, Great British Films, Kekchi Films Productions, KirchMedia, MA Films, Okko Productions, Spice Factory, Transfilm, ZDF
        Nur der zweite Teil des aufwändig produzierten TV-Vierteilers zeigt die Königin Luise - 30 Sekunden lang, wie sie durch das Jenaer Schlachtfeld kutschiert. Ihr großer Widersacher Napoleon beobachtet die Flucht durch sein Fernglas und bemerkt süffisant: "Die Königin von Preußen. Der Krieg scheint sie nicht mehr zu amüsieren. Dass Frauen doch so wankelmütig sind." Mit einem Satz degradiert Napoleon die kriegswütige "Walküre", wie sie in der Szene zuvor von Marquis de Caulaincourt empört genannt wurde, zu einer Fußnote des Siegeszuges durch Europa. Verwundert es da noch, dass die Darstellerin eine namenlose Komparsin ist?

        Vivat - Königin Luise im Fichtelgebirge
        Spurensuche 1805 und 2005
        D 2005
        Regie: Gerald Bäumler
        Luise: Eva Maria Rothemund
        Buch: Gerald Bäumler
        Kamera: Franz Proksch, Gerald Bäumler, Armin Fuchs, Tobias Proksch
        Musik: Armin Fuchs
        Produktionsfirma: gb production
        1805 reisten Luise und Friedrich Wilhelm III. ins Oberfränkische. Bis heute erinnern Festspiele in Wunsiedel und Bad Alexandersbad an jenen denkwürdigen Besuch. Der Film dokumentiert Straßenumzug und Weihespiel im Jubiläumsjahr 2005, nähert sich mit freundlicher Neugier den luisebegeisterten Fichtelgebirglern und ihren Gästen. Ein Historiker bringt das kostümfrohe Treiben ins rechte Lot, ein rasender Reporter ist für das Schmunzeln zuständig und die Darstellerin der Luise entdeckt im Interview Gemeinsamkeiten mit der Königin. Die Legende lebt! Im Fichtelgebirge!

        Nordtour
        D 2007, TV
        Autorin: Kerstin Alwardt
        Dokumentation über den Weg des Trauerzuges

        Nordmagazin
        D 2008, TV
        Autorin: Kerstin Alwardt
        Dokumentation über den Weg des Trauerzuges

        Die Deutschen
        Folge 7/10: Napoleon und die Deutschen
        D 2008, TV-Dokufiction
        Regie: Olaf Götz, Erica von Moeller, Stephan Koster
        Luise: Ana Maria Opra
        Königin Luise: Ana Maria Opra
        Buch: Stefan Brauburger
        Kamera: Matthias Haedecke, Jörg Adams
        Produktionsfirma: Gruppe 5 Filmproduktion GmbH für ZDF


        Luise Bähr in  "Luise - Königin der Herzen" (2010); F: LOOKS Film & TV Rostock
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        Luise. Königin der Herzen
        D 2010, TV- Dokufiction
        Regie: Georg Schiemann
        Luise: Luise Bähr
        Buch: Daniel Schönpflug
        Kamera: Werner Helbig
        Bauten: Lothar Kuhn
        Kostüme: Annelise Pulst
        Produktionsfirma: LOOKS Film & TV für NDR / ARTE
        Reenactment - das ist die aktuelle Lösung, wenn das Fernsehen über Zeiten berichtet, aus denen es kein Filmmaterial gibt. Jubiläen sind willkommener Anlass hierfür. Der 200. Todestag von Luise wird auf ARTE mit "Königin der Herzen" bedacht. Der Zuschauer erlebt einen kleinen historischen Ausstattungsfilm, mit allen gern erzählten Schnurren aus Luises Leben seit ihrer Kindheit, wie in Knötels Bilderbuch aus dem Jahr 1896. Die Figuren sind stumm wie im "Film von der Königin Luise" aus dem Jahr 1913. Der Ton liefert Erklärungen, Zitate und Interviews mit Historikern. Sie kommentieren die nachgespielten Ereignisse entsprechend dem aktuellen Stand der Forschung. Luises Leben ist leicht verdaulich in der neuesten Fernsehnorm aufbereitet - auf 50 Minuten komprimiert, im 16:9-Format und in HD-Qualität.