Mit Anette Leo und Peter Kahane kommen Angehörige der Nachfolgegeneration von Holocaust-Überlebenden zu Wort. Als der Eichmann-Prozess stattfand, waren beide fast noch Kinder. Der Prozess war aber in ihren Familien sehr präsent. Die Väter der beiden waren für die DDR als Berichterstatter beim Prozess in Jerusalem. Später haben sich Leo als Historikerin und Kahane als Filmregisseur mit Geschichtsthemen und Biografien beschäftigt.
Die Moderation des Gesprächs übernimmt Irmgard Zündorf vom ZZF Potsdam. Mit der DVD-Publikation »Eichmann im Kalten Krieg« (Hg. mit Judith Keilbach) hat sie die deutsch-deutsche Berichterstattung über den Eichmann-Prozess untersucht und dokumentiert. Der Prozess wurde in beiden deutschen Staaten beobachtet und diskutiert - vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Gemengelage und in gegenseitiger Systemkonkurrenz.
Gespräch mit Anette Leo (Historikerin) und Peter Kahane (Regisseur)
Moderation: Dr. Irmgard Zündorf (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
#MarginalieAusstellungund Begleitprogramm27.3.2025 bis 1.2.2026Veranstaltet von der Adolf Rosenberger gGmbH und dem Filmmuseum Potsdam.Schirmherr:Günther Jauch#Hauptspalte(Bild-Text-Banner wie 3/25)Adolf Eichmann, der ehemalige Obersturmbannführer der SS im Berliner Reichssicherheitshauptamt, war einer der berüchtigtsten Holocaust-Täter und maßgeblich für die Deportation und Ermordung von Jüdinnen und Juden verantwortlich. Der Gerichtsprozess gegen Eichmann im Jahr 1961 war der erste, in dem Überlebende in großer Zahl vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten und den Schmerz und das Leid der Opfer dokumentierten. Erst durch ihre Aussagen entwickelte sich ein weltweit tieferes und umfassenderes Verständnis des Holocaust.Die Sonderausstellung orientiert sich an Erzählweisen des Agentenfilms. Sie macht Eichmanns Ergreifung und den Prozess gegen ihn anhand von Exponaten nachvollziehbar. Zugleich regt sie Fragen dazu an, welche Erzählungen und Bilder unser mediales Gedächtnis prägen.Im 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt die Ausstellung ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Die Sonderausstellung wird von einem umfassenden Film- und Vermittlungsprogramm begleitet.