Der Komponist Karl Ernst Sasse bei der Eröffnung der Dauerausstellung "Babelsberg - Gesichter einer Filmstadt" am 1. April 2004 - Foto: Joachim Liebe
Karl Ernst Sasse
05.12.1923
Geboren in Bremen
1942
Sasse legt nach dem Besuch von Gymnasien in Bückeburg, Stade und Sondershausen das Abitur ab. Neben der Schule erhält er Privatunterricht in Klavier, Bratsche, Flöte, Saxophon und Musiktheorie.
1942
Einberufung zur Wehrmacht. Mitglied des Musikcorps der Luftwaffe in Nordhausen. Sasse gründet an der Flugzeugführer in Grottkau (Schlesien) ein Orchester.
1.10.1945
Studium am Konservatorium Sondershausen in Dirigieren, Klavier, Bratsche, Gesang und Komposition
1946
Repetitor am Landestheater Sondershausen, ab 1947 Dirigent für Opern
1948
Arbeit als Solorepetitor am Landestheater Sondershausen, wo er Erster Opernkapellmeister und ab 1950 Musikalischer Oberspielleiter wird.
1949
Hochzeit mit der Soubrette Ingeburg Arnold, mit der Sasse bis zu seinem Tode verheiratet ist.
1951
Als Städtischer Musikdirektor baut er das Städtische Orchester in Wernigerode auf. Sasse gibt sinfonische und Kammerkonzerte.
1956
Kapellmeister und zweiter Dirigent am Staatlichen Sinfonieorchester Halle/Saale
1.1.1959
Als Leiter des DEFA-Sinfonie-Orchesters ist er verantwortlich für die Einspielung der Kompositionen für die Filme der DEFA-Studios.
1962
Sasse schreibt erstmals Filmmusik für den Fernsehfilm Monolog für einen Taxifahrer (R: Günther Stahnke). Der Film wird verboten und gelangt erst 1990 zur Aufführung.
Bis zu seinem Tode im Jahre 2006 verfasst Sasse seit dieser Zeit die Musik für etwa 545 Filme.
1963
Premiere des ersten Kino-Spielfilms, für den er die Musik komponiert hat: Das Geheimnis der 17, ein Kinderfilm von Rolf Losansky.
1964 - 1967
Chefdirigent der Hallischen Philharmonie
1967
Freiberuflicher Komponist in Potsdam-Babelsberg. Sasse ist der vermutlich meist beschäftigte Komponist von Filmmusik für die DEFA.
1968
Erstmals komponiert Sasse für einen der Indianerfilme der DEFA die Musik: Spur des Falken (R: Gottfried Kolditz). In den folgenden Jahren verfasst er für eine Reihe von Indianerfilmen die Musik: Weiße Wölfe (1969), Ulzana (1974), Blutsbrüder (1975) und Der Scout (1983).
1969
Premiere einer von Sasses Bühnenmusiken in den Chemischen Werken Buna: "Hase und Igel", ein Ballett für Kinder
1976
Uraufführung der "Sequenzen für großes Orchester" in Halle/Saale
1977 - 1979
Im Auftrag des DDR-Fernsehens schafft Sasse die Musik zu mehreren Stummfilm-Klassikern, unter anderem zu Paul Wegeners Der Golem, wie er in die Welt kam, Robert Wienes Das Cabinet des Dr. Caligari, Karlheinz Martins Von morgens bis Mitternacht und Ernst Lubitschs Die Austernprinzessin.
1980
Fontane-Preis für Kunst und Literatur
1982
Uraufführung der "Nocturnes für großes Orchester" in Potsdam
1986
Nationalpreis für Kunst und Literatur
1987
Musik für das Ballett der Komischen Oper "Fix und Fox"
November 1989
Uraufführung des Musicals "Der vertauschte Prinz" am Theater Brandenburg nach einer Erzählung von Mark Twain
1991
Sasse komponiert für einen der letzten Filme des DEFA-Spielfilmstudios die Musik: Der Hut (R: Evelyn Schmidt)
22.6.1991
Vor seiner Auflösung gibt das DEFA-Sinfonieorchester ein Abschiedskonzert unter anderem mit Sasses Suite zu Hauptmann Florian von der Mühle
1999
Einer der letzten Filme, für den Sasse die Musik komponiert, kommt in die Kinos: Der Einstein des Sex (R: Rosa von Praunheim)
2001
Drei Kammermusiken werden in Potsdam bzw. Kleinmachnow uraufgeführt.
2006
Sasse schreibt seine letzte Filmmusik zu Schneewittchen und die 21 Zwerge (R: Rolf Losansky)